Empfang Friedenslicht

24.12.2017

Bericht aus der PNP vom 27.12.17

Breitenberg. Ein Symbol des Friedens soll es sein, ein Zeichen für die tiefe Verwurzelung der Feuerwehren in der Bevölkerung, ein Beleg für Kameradschaft über Grenzen hinweg – das Friedenslicht aus Bethlehem, das auch heuer auf seinem weiten Weg nach Breitenberg und Schärding kam und von hier aus in den Landkreisen Passau, Freyung-Grafenau und Regen verteilt wurde.

Die grenzübergreifende Aktion fand zum 26. Mal statt und ist längst ein geschätzter Weihnachtsbrauch in der Region, wie Engelbert Fesl, der Vorstand der Breitenberger Feuerwehr, in der vollen Breitenberger Pfarrkirche St. Raymund betonte. Doch was kann eine kleine Flamme, entzündet in einer seit Jahrzehnten von Krisen gebeutelten Region, bewirken? Antworten darauf gab Pfarrer Wolfgang Hann in einem Wortgottesdienst. Er machte deutlich, dass diese kleine Flamme für das Licht steht, das mit Jesu Geburt in die Welt kam. Jesu Worte "Selig sind die, die Frieden stiften" würden wie ein Sonnenstrahl die Wolken durchdringen. Die Weitergabe des Lichts sei Zeichen dafür, dass mit Christi Geburt die Hoffnung größer geworden sei.

Freilich sei Frieden zu stiften sehr viel mehr als von Frieden zu reden. Frieden stiften messe sich im täglichen Handeln. Seinen vollkommenen Ausdruck finde es in Jesu Gebot: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Dies wurde auch in den Fürbitten deutlich, die Jungfeuerwehrleute aus Aigen im Mühlkreis und Breitenberg vortrugen, ehe das Licht nach einem Segensgebet an die vielen Feuerwehrabordnungen und Kirchenbesucher weitergegeben wurde.

 

Landrat Franz Meyer sprach die Verantwortung jedes Einzelnen an, friedvoll miteinander umzugehen. Die stillen Tage der Weihnachtszeit seien eine gute Zeit, "um Herz und Arme zu öffnen – für ein gutes christliches Miteinander". Meyers besonderer Dank galt den Feuerwehren. Sie hätten bei der Sturmnacht einmal mehr ihre Tatkraft unter Beweis gestellt und diese Bewährungsprobe mit Bravour bestanden. Die Friedenslichtübergabe sei eine gute Tradition, die "unsere Heimat reich und lebenswert" mache.

Rohrbachs Bezirkshauptfrau Dr. Wilbirg Mitterlehner stellte das gute Miteinander in den Vordergrund. Und wie Meyer warb sie darum, zufriedener und dankbarer durchs Leben zu gehen. "Es ging uns noch nie so gut wie jetzt", sagte Mitterlehner.

Das Licht und der Weg seien wichtige Symbole in der Weihnachtsgeschichte, erinnerte Breitenbergs Bürgermeister Helmut Rührl. Seiner Ansicht nach sei Weihnachten auch die beste Zeit, um neue Wege einzuschlagen und anderen ein Licht zu schenken. Aigens Bürgermeisterin Elisabeth Höfler freute sich, dass Jahr für Jahr mehr Menschen dabei sein wollen, wenn das Friedenslicht mit der Bahn am Bahnhof in Rohrbach ankommt. Kreisbrandrat Josef Ascher wünschte allen Anwesenden, dass sie Zeit finden, sich auf das Wesentliche zu besinnen. Rohrbachs Bezirkskommandant Josef Bröderbauer ermunterte dazu, "Türen der Mitmenschlichkeit offen zu halten".

Auf den weiten Weg des Friedenslichts von Bethlehem bis Breitenberg ging Aigens Kommandant Thomas Stockinger ein. Der zwölfjährige Feuerwehrbub Tobias Flachner entzündete das Licht am 24. November in der Geburtsgrotte in Bethlehem. Tobias stammt aus der Gemeinde Hochburg-Ach (Bezirk Braunau), wo der "Stille Nacht"-Komponist Franz Xaver Gruber geboren wurde. "Zusammenhalten, anpacken und helfen, wo ich gebraucht werde, ist mir wichtig", begründet Tobias, warum er sich der Feuerwehrjugend angeschlossen hat. Auch in Breitenberg "behütete" ein ganz junger Feuerwehrler die kleine Flamme: Niklas Breiteneder aus Aigen im Mühlkreis, der erst seit Kurzem bei der Jungfeuerwehr mitwirkt.

In seinem Schlusssegen forderte Pfarrer Hann die vielen Gläubigen in der Pfarrkirche noch einmal eindringlich auf: "Nehmt dieses Licht, bewahrt es und gebt es weiter." Einmal mehr hatte die Breitenberger Blaskapelle die Friedenslicht-Übergabe musikalisch hervorragend gestaltet.

Ort: Pfarrkirche St. Raimund Breitenberg

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